Zukunftsguide by Holger Weber
 

Produktiv sein nach der Schule – geht das überhaupt?

Hi, kennt ihr mich noch?

Vielleicht ist ja dem ein oder anderen aufgefallen, dass in den letzten Wochen kaum neue Wochenthemen von mir veröffentlicht wurden. Woran das liegt?

Nun, ich gehe mittlerweile in die 11. Jahrgangsstufe eines bayerischen Gymnasiums und bin dementsprechend seid diesem Jahr Schülerin in der Oberstufe.

Da sich mit dem Wechsel von der Mittel- zur Oberstufe einiges ändert, war ich die letzten paar Wochen damit beschäftigt, mir neue Zeit- und Lehrpläne zu erstellen, mich komplett neu zu organisieren und zu strukturieren und mit den neuen Leistungsanforderungen zurecht zu kommen.

Diese Faktoren haben es mir leider nicht möglich gemacht, neue Artikel mit Tipps & Tricks für euch zu erstellen.

Umso schöner ist das Gefühl, nun endlich mal wieder die Zeit gefunden zu haben und diesen Bericht für euch zu verfassen.

Danke an jeden einzelnen, der/die gespannt und geduldig darauf gewartet hat!

Produktiv sein nach der Schule – geht das überhaupt? - Diese Frage habe ich mir zu Beginn dieses Schuljahres ziemlich oft gestellt. Wie soll ich es schaffen, nach meinen 10 Stunden Unterricht auch noch motiviert an meinem Schreibtisch zu sitzen und mich für die nächsten Schultage und anstehenden Klausuren vorzubereiten?

Um ehrlich zu sein klingt es viel verlockender, sich in das warme und gemütliche Bett zu kuscheln, meine Netflix-Serie weiter zu schauen und erst am nächsten Tag wieder aufzustehen, sobald der Wecker klingelt.

Mein nächster Gedanke war: „Vielleicht geht das in der Oberstufe auch einfach nicht mehr. Oder lerne ich etwa falsch? Es muss doch einen Weg geben, um produktiver zu lernen und somit etwas Zeit zu sparen…“

Und naja, was soll ich sagen? Zu Beginn dieses Artikels habe ich ja bereits erwähnt, dass ich bis heute gebraucht habe, um neue Lerntechniken zu finden, die mir wirklich weiterhelfen und mich gleichzeitig motivieren, mich an den Schreibtisch zu setzen, statt direkt ins Bett zu springen.

Doch wenn man richtig lernt und nach der Schule produktiv arbeitet, hat man tatsächlich meistens noch genügend Zeit, um das Ende des Tages für schönere Dinge zu verwenden.

Und diese Tipps möchte ich euch heute unbedingt mit auf den Weg geben…

#1 Im Bett wird nicht gelernt!

Dabei ist es doch im Bett viel gemütlicher und ich kann mich während dem Lernen noch etwas ausruhen…

Oh nein, das ist eine ganz schlechte Idee! Grundsätzlich kann ich diesen Gedankengang sehr gut nachvollziehen und euch ehrlich sagen, dass auch ich mich noch im letzten Schuljahr in mein Bett gelegt habe, um Hausaufgaben zu bearbeiten und mich für den nächsten Tag vorzubereiten.

Unterbewusst verbindendet ihr dabei allerdings euer Bett mit dem anstrengenden Lernen und euer Gehirn sieht es nach einiger Zeit automatisch nicht mehr als den absoluten Wohlfühl- und Entspannungsort an. Und diesen Titel sollte euer Bett auf jeden Fall weiterhin beibehalten.

Zudem speichert euer Gehirn die Lerninhalte viel besser, wenn ihr euch mit voller Aufmerksamkeit mit ihnen beschäftigt und nicht von zusätzlichen Reizen beeinflusst werdet.
Sucht euch also einen festen Arbeitsplatz, an dem ihr ungestört arbeiten und euch voll und ganz auf die Schule konzentriert könnt. Wenn ihr hier sitzt, wird produktiv gelernt, wenn ihr danach aufsteht geht es an die schöneren Aktivitäten.

#2 Führt Routinen ein!

Ich glaube, das ist der Tipp, den ich euch in vergangenen Artikeln mit Abstand am häufigsten gegeben habe.

Routinen und Rituale sind aber auch einfach unfassbar hilfreich und erleichtern die eine oder andere Alltagssituation enorm.

Mit eingeführten Gewohnheiten fällt das Lernen erfahrungsgemäß viel leichter. Wenn ich beispielsweise noch nicht genau weiß, wann ich mit meinen Aufgaben beginnen soll, schiebe ich diese schnell nach hinten und vertrödele somit kostbare Zeit. Auch die Ungewissheit, was man nach den schulischen To-Dos noch erledigen muss/möchte, lenkt den Fokus vom Lernen schnell ab.

Ich esse zum Beispiel nach der Schule immer zuerst und gebe mir dann meistens eine halbe Stunde Pause, um kurz zu entspannen und mal auf andere Gedanken zu kommen. Wenn mein Wecker mich dann an die Zeit erinnert, setze ich mich an meinen Schreibtisch, erledige meine Hausaufgaben/Projekte und lerne anschließend.

Wie das genau abläuft, erkläre ich euch in meinem nächsten Tipp…

#3 Die Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik ist eine Lernmethode, die ich zugegebenermaßen erst dieses Jahr für mich entdeckt habe.

Ich hatte schon immer Probleme damit, mir meine zur Verfügung stehende Zeit richtig und sinnvoll einzuteilen. Viel zu lange habe ich mich mit Themengebieten beschäftigt, die ich schon längst konnte, viel zu selten habe ich Pausen gemacht und mal kurz nach mir geschaut. Das führte dazu, dass ich viel zu lange unkonzentriert gearbeitet habe und am Abend unzufrieden mit meiner nicht wirklich sichtbaren Leistung war. Das hat sich nun komplett geändert!

Bei der Technik handelt es sich um eine Methode des Zeitmanagements, welche von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren ins Leben gerufen wurde.

Und so gehst du vor:

  • Du ordnest deine Aufgaben, wählst eine aus und notierst kurz & knapp, was du dafür alles tun musst.
  • Danach stellst du dir einen Wecker auf 25 Minuten und beginnst die Aufgabe zu bearbeiten.
  • Beim Klingeln des Weckers streichst du von deiner Liste, was du alles schon erledigt hast. Und du legst eine 5-minütige Pause ein (in der du lüften, trinken, dich kurz bewegen oder mit Freunden austauschen kannst)
  • Dann beginnt der nächste Durchgang. Nach vier Runden machst du dann eine längere Pause von 30 Minuten.

Viele Grüße an dieser Stelle an eine super gute Freundin von mir :) Wir halten unsere Ziele immer im WhatsApp-Chat fest, machen eine Zeit aus, arbeiten produktiv und ohne Handy an unseren Aufgaben und geben uns dann in der kurzen Pause ein Update zu unseren Lernerfolgen. Das motiviert total und lässt die Zeit effizient aber dennoch wie im Flug vergehen.

Und zusätzlich macht das Lernen am Ende fast schon Spaß, wenn man der anderen Person mitteilen kann, was man alles geschafft und erledigt hat.

Probiert die Methode unbedingt mal aus, ich bin mir sicher, dass sie auch euch enorm motivieren und helfen wird!

#4 Schaffe dir einen Platz zum Wohlfühlen.

In meinem ersten Tipp habe ich zwar gesagt, dass du auf keinen Fall in deinem Bett lernen solltest (das stimmt auch immer noch), dein Schreibtisch muss aber ja nicht direkt als unschöner und blöder Ort abgestempelt werden. Schaffe dir an deinem Schreibtisch einen Platz, an dem du dich wohlfühlen und ohne Ablenkungen motiviert arbeiten kannst.

Achte stets darauf, alle Materialien griffbereit zu haben und nicht erst auf die Suche gehen zu müssen, wenn du etwas Bestimmtes benötigst.

Mich motiviert es zusätzlich, frisches Zitronenwasser bereit zu stellen (Regelmäßiges Trinken während dem Lernen ist wichtig!) und eine Duftkerze anzuzünden. Das ist in der aktuellen Zeit schon zu meinem eigenen Ritual geoworden und lässt mich wohlfühlen, während ich mich für die Schule vorbereite…

#5 Das Eat the Frog- Prinzip

Beim Eat the Frog Prinzip handelt es sich um eine weitere Methode, die jede*r von uns kennen und unbedingt im Alltag anwenden sollte.

Fühlt ihr euch angesprochen, wenn es um die Themen „Ablenken, Aufschieben und letztendlich Nichtstun“ geht? Die Frage ist, wer tut das nicht?

Die Methode hilft dir jedoch dabei, genau diese Dinge zu vermeiden und deine verfügbare Zeit sinnvoller und produktiver zu nutzen.

Erfunden wurde die Technik von Brain Tracy, der seiner Idee sogar ein eigenes Buch widmete.

Der Frosch soll hierbei metaphorisch für unangenehme oder schwierige Aufgaben stehen, die ganz zu Beginn des Tages erledigt werden sollten, statt bis in den späten Abend oder sogar um einige Tage nach hinten verzögert zu werden. Die Methode bietet die Vorteile, die herausfordernde Aufgabe mit voller Energie anzugehen, Prioritäten zu berücksichtigen, etwas abhaken zu können und sich am Ende gut zu fühlen.

Den Frosch kannst du gegebenenfalls natürlich auch in verschiedene kleine Themengebiete aufspalten und in mehreren Lerneinheiten abzuarbeiten (siehe Tipp 3)

Und das war’s tatsächlich schon.

Ich weiß natürlich, dass die Umsetzung dieser Tipps nicht leicht ist und ich damit keinem von euch das eigentliche Lernen und den damit einhergehenden Schulstress nehmen kann. Jedoch helfen die genannten Methoden mir persönlich sehr und erleichtern meinen Lernalltag zumindest etwas. Ich hoffe natürlich, dass es dem/der ein oder anderen von euch ähnlich geht und ich euch etwas unterstützen und unter die Arme greifen konnte!!!

Und noch einen letzten kleinen Tipp von meiner Seite:

Nutzt eure Freundschaften und unterstützt euch gegenseitig, soweit es geht. Manchmal hilft schon ein kleines „Du schaffst das, das weiß ich!“ oder „Ich bin stolz auf dich!“ enorm und motiviert weiterzuarbeiten. Und schätzt diese Freundschaften vor allem wert!
Was für ein Glück, solch gute Freunde zu haben…

Ich wünsche euch allen eine stressfreie Schulzeit und drücke für alle anstehenden Schulaufgaben, Referate und Abfragen feste meine Daumen…

Ihr schafft das!
Bis ganz bald,
eure Mia :)

 

 
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