Zukunftsguide by Holger Weber
 

Krass, was eine Frau!

Egal ob Spiderman, Albert Einstein oder Justin Biber – jeder von uns hat Vorbilder oder zumindest Personen, die man bewundert und zu denen man aufschaut.

Vor einigen Jahren schenkte mir meine Tante ein Buch mit dem Titel „Good night stories for rebel girls – 10 außergewöhnliche Frauen“. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Als es mir vor wenigen Tagen in die Hand gefallen ist, als ich gerade dabei war, mein Zimmer mal wieder auszumisten und auf Vordermann zu bringen, war‘s das mit dem Zimmer aufräumen.

Ich lag das ganze restliche Wochenende in meinem Bett, las die Geschichten der verschiedenen Frauen durch, war fasziniert von den wunderschönen Illustrationen und begeistert, dass ich das Buch gefunden habe. Tja – manchmal ist ausmisten eben doch gar nicht so schlecht.

Während ich dann also dalag und durch das Buch blätterte, kam mir die Idee, einen Artikel mit 5 meiner liebsten Geschichten zu schreiben. Und was soll ich sagen – das mache ich jetzt. Ich hoffe, die Geschichten faszinieren und inspirieren euch genauso wie mich.

#1 Grace O’Malley

Es war einmal ein kleines Mädchen, das wurde von allen Grace genannt. Grace war anders als andere Kinder in ihrem Alter. Sie wuchs in einer Stadt auf, die ständig angegriffen und attackiert wurde. Ihr Vater war Pirat und reiste immer wieder mit seinem Schiff aufs stürmische Meer hinaus. Das gefiel Grace und sie wollte auch an Bord kommen und viele Abenteuer erleben.

Nach vielen Streitigkeiten mit ihrem Vater, wurde ihr Traum endlich erfüllt und sie stach mit dem gesamten Clan ins Meer. Doch schon nach kürzester Zeit wurde das Schiff von anderen Piraten überfallen. Aber wie schon erwähnt, war Grace anders – statt sich wie erwartet und abgemacht unter Deck zu verstecken, überraschte sie die gegnerische Mannschaft mit einem Angriff und schlug sie in die Flucht.

Das war der Anfang einer Erfolgsgeschichte! Als das gesamte Land in Besitz der Engländer geriet, welche einige ihrer Kameraden gefangen nahmen, segelte die irische Piratenkönigin zu der englischen Königin Elisabeth I. und kämpfte für die Freiheit ihrer Heimatstadt Mayo.

#2 Helen Keller

Im Jahre 1880 wurde ein gesundes Mädchen namens Helen Keller in Tuscumbia, Alabama geboren. Doch bereits im Alter von 19 Monaten verlor sie nach und nach ihr Seh- und Hörvermögen, sodass sie schon bald als „Taubblindes Mädchen“ bezeichnet wurde. Sie begann, sich Handzeichen zu überlegen, mit denen sie kommunizieren und auf sich aufmerksam machen konnte. Doch diese führten oft zu Unverständnis und einer großen Frustration, welche oftmals in Wutausbrüchen endete.

Vor lauter Verzweiflung schickte ihre Mutter Helen an ein Institut für Blinde, an dem sie die Lehrerin Anne Sullivan kennenlernte. Diese begann, Helen einige Wörter in der Innenseite ihrer Hand zu buchstabieren und brachte Helen somit das Fingeralphabet bei. Außerdem ließ sie Helen ihre Lippen während dem Sprechen berühren, sodass diese die Vibrationen spüren und später sogar nachahmen zu konnte. Mit der Zeit erlernte sie sogar die Blindenschrift und konnte schon bald die Fremdsprachen Französisch, Deutsch, Latein und Griechisch verstehen und lesen.

Als sie diese Ziele erreicht hatte, begann Helen, Vorträge zu halten, Bücher über sich und ihre Krankheit zu schreiben und sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Eines Tages schrieb sie: „Das beste und schönste auf der Welt kann man nicht sehen und nicht einmal berühren. Man muss es mit dem Herzen fühlen“. Wahrscheinlich war sie genau wegen dieser Sichtweise so erfolgreich und inspirierend für viele, viele Menschen.

#3 Irena Sendler

Als Irena im Februar 1910 in Warschau auf die Welt kam, wusste noch keiner, was diese Frau einmal für Geschichten schreiben würde. Ihr geliebter Vater verstarb 7 Jahre später an Typhus, mit dem sich der Arzt bei einem Patienten angesteckt hatte. Bereits in ihrem Studium begegnete sie Ungerechtigkeiten gegenüber Juden, welche beispielsweise gezwungen wurden, die Vorlesungen von bestimmten Plätzen anzuhören. Das empfand Irena als ungerecht!

Als Juden dann auch in Polen von den Nazis verfolgt wurden, herrschte ihrer Ansicht nach endgültig genug Ungerechtigkeit. Sie begann, jüdischen Kindern christliche Namen zu geben und diese in christlichen Familien, Klöstern und Waisenhäusern unterzubringen. Die richtigen und neuen Namen schrieb sie stets auf Zettel und vergrub diese in Marmeladengläsern unter der Erde.

Mit Hilfe von Säcken, Taschen und manchmal sogar Särgen, in denen sie die Kinder versteckte, und bellenden Hunden, die die weinenden Kinder übertönen und deutsche Soldaten ablenken konnten, rettete sie in wenigen Monaten rund 2.500 Kinder. Nach dem Krieg wurden die Marmeladengläser ausgegraben und einige Kinder konnten wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden.

#4 Wilma Rudolph

„Mein Arzt sagte, ich würde nie wieder laufen können. Meine Mutter sagte das Gegenteil. Ich glaubte meiner Mutter.“ Ein Zitat von Wilma Rudolph, die in frühen Jahren an Polio (Kinderlähmung) erkrankte und daraufhin ihr linkes Bein nicht mehr bewegen konnte. Doch die tägliche Physiotherapie und Massagen zahlten sich aus.

Nach und nach lernte Wilma mit Krücken zu gehen. Jedoch war ihr das nicht genug. Durch das Auslachen der Nachbarskinder wurde ihr Ehrgeiz immer weiter gestärkt und sie übte das Laufen ohne Krücke. Mit 9 Jahren konnte sie sich tatsächlich ohne Gehhilfen fortbewegen, so wie ihre Mutter es ihr immer versprochen hatte.

Sie fing an, Basketball zu spielen und fand ihre Begabung schließlich in der Leichtathletik. Wilma gewann 20 Wettkämpfe und brach 1960 gleich 3 Weltrekorde in der Disziplin Sprinten. Der Titel „Schnellste Frau der Welt“ galt zu dieser Zeit voll und ganz ihr. Und das trotz der schweren Vergangenheit, in der niemand jemals erwartet hätte, dass ein solches Wunder jemals passieren wird.

#5 Ada Lovelace

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein Mädchen, das den Namen Ada Lovelace trug. Schon in ihrer Kindheit interessierte sie sich sehr für Maschinen und Techniken, erforschte beispielsweise Vögel und ihr Verhältnis von Flugweite und Körpergewicht bis ins kleinste Detail und fasste ihre Erkenntnisse mit Hilfe von einigen Zeichnungen in einem Buch zusammen.

Als sie den Mathematiker Charles Babbage kennenlernte, lud dieser sie zu sich, in seinen Salon ein und zeigte ihr dort seine erfundene „analytische Maschine“. Das war der Beginn eines großen Erfolges - Ada war fasziniert und begeistert. Doch ihr reichte es nicht, dass die Maschine nur zu einfachen Additionen und Subtraktionen in der Lage war. Sie wollte mehr.

Tag und Nacht arbeitete sie an ihrem neuen Projekt und entwarf eine riesige Maschine. Diese sollte aber nicht nur eigenständig rechnen können – nein – sie sollte zudem Musik wiedergeben und neben Zahlen auch Buchstaben darstellen. Die Idee des Computers, den wir heute alle kennen und besitzen, war geboren. Und das lange vor der eigentlichen Erfindung. Ada Lovelace schrieb das allererste Computerprogramm und geht damit in die Geschichte der Frauenvorbilder ein.

Was für krasse Frauen!
Eine kleine Empfehlung von mir - Wenn euch die 5 Kurzgeschichten gefallen haben, dann kann ich euch das Buch sehr ans Herz legen. Die Erzählungen sind mit Zitaten und Zeichnungen von jeder Frau versehen und unfassbar liebevoll geschrieben. Egal wie alt, die Geschichten von Bekannten, aber auch unbekannten Frauen, faszinieren wirklich jeden.

Ich habe mich von dem Buch übrigens nur inspirieren lassen und keine Geschichte abgetippt. Meine 5 Highlights sind selbst verfasst und mit Recherchen aus dem Internet ergänzt.

Schickt uns gerne mal eure ganz persönlichen Vorbilder auf Instagram zu. Das würde mich sehr interessieren!

Wenn der Inhalt dieses Artikels euch genauso gut gefällt wie mir, dann folgt vielleicht bald schon ein zweiter, mit fünf weiteren fantastischen Frauen und ihren Geschichten.

Liebe Grüße,
eure Mia :)

 
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